Die Veranstaltungen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Nordwest zu Oldenburg e.V. finden in der Regel in den Räumen des PFL Oldenburg, Peterstr. 3 statt und beginnen in der Regel um 19 Uhr. Hinweise auf den Ort der Veranstaltung findet man auf dem Bildschirm in der Eingangshalle des PFL. Der Eintritt ist für Mitglieder frei. Gäste zahlen eine Eintrittsgebühr, in der Regel 5 € pro Veranstaltung. (Eine Liste aller Veranstaltungen 2024 finden Sie rechts.)

 Einladung zum Bildervortrag über Netsuke 

 von Gerhard Friedrich Philipp 

Herr Philipp aus Quakenbrück, Künstler und Kurator vieler Ausstellungen, referiert an diesem Abend über Netsuke.
Netsuke, zusammengesetzt aus jap. „ne – Wurzel“ und „tsuke – anhängend“ ist eine Art Knebel. Der Knebel hat meistens zwei Bohrungen, die sich treffen um eine Schnur durchzuziehen. Ursprünglich sind sie wohl aus Wurzelholz gefertigt. Da der Kimono und der Haori, die Kimono-Überjacke der Männer, keine Taschen besitzen, verhindern Netsuke das Durchrutschen am Obi oder Gürtel. An der Schnur hängen Beutel zur Aufbewahrung von mitgeführten Gegenständen des alltäglichen Lebens.
Diese filigranen Schnitzereien werden aus den verschiedensten Materialien gefertigt: aus den unterschiedlichsten Holzarten, aus vom Festland importierten Elfenbein, aus Korallen, Muscheln, Horn von Hirschen, Knochen, Zähnen und Bein von Walrossen.
Im wohlhabenden Bürgertum wurden sie im 18. Jahrhundert zum Statussymbol. Die Themenvielfalt spiegelt die gesamte Breite der Kultur wider: Motive aus der Pflanzen- und Tierwelt, humoreske Figuren, aber auch das Geister- und Mythen-Universum des Shintoismus und das Pantheon des Buddhismus.
Nach der Öffnung Japans 1868 und der fulminanten Übernahme westlicher Sitten und Kleidung als Ausdruck von Modernität verlieren die Netsuke am Ende des 19. Jahrhunderts ihre eigentliche Bedeutung. Sie mutieren zu Souvenirs für Touristen und werden zu begehrten Sammelobjekten.